Das künstliche Hüftgelenk

Das Hüftgelenk

Das Hüftgelenk verbindet die unteren Extremitäten mit dem Beckengürtel.

Es besteht aus einer Hüftpfanne, die sich im Beckenknochen befindet und einem Hüftkopf, welcher am oberen Teil des Oberschenkelknochens sitzt.

Bei einem gesunden Hüftgelenk sind die Hüftpfanne und der Hüftkopf mit einer Knorpelschicht überzogen, welche als "Stoßdömpfer" dient und die auftregenden Kräfte abfängt.

Im Gelenkspalt zwischen Hüftkopf und Hüftpfanne befindet sich eine Gelenkflüssigkeit, welche bei jeder Bewegung ein reibungsloses Gleites des Kopfes in der Pfanne ermöglicht.

Das kranke Hüftgelenk

Coxarthrose ist die häufigste und bekannteste Hüftgelenkerkrankung. Darunter versteht man eine Abnutzungserkrankung im Hüftgelenk.

Arhrose bedeutet allgemein: Verschleiß des Gelenkknorpels.

Man spricht auch von einer degenrativen Krankeheit.

 

Die Erkrankung wird vom Patienten am Anfang meist nicht bemerkt. Die Elastizität des Gelenkknorpels nimmt ab, seine Schutzfunktion geht verloren und es kommt zu Formveränderungen an Hüftkopf und -pfanne.

Die Knorpelschichten reiben sich dadurch gegenseitig immer mehr ab.

Die Folge können Schmerzen und Bewegungeinschränkungen, sowie ein knirschendes Geräusch bei Bewegungen sein.

Die Hüftprothese

Bei einer Hüft-Totalendoprothese wird das erkrankte Hüftgelenk durch ein künstliches Implantat ausgetauscht.

In das Becken wir eine neue Hüftpfanne eingesetzt, die den Oberschenkelknochen ein Hüftschaft und auf diesen dann ein neuer Kugelkopf, der sich in der Hüftpfanne bewegt.

 

Ein künstliches Hüftgelenk sollte dann in Betracht gezogen werden, wenn die Schmerzen Ihr Leben stark beeinträchtigen, Sie an Ihrem Alltag behindern und die konservativen Behandlungen nicht mehr anschlagen.

Besteht ein Riskio?

Jährlich werden in Europa über 550.000 künstliche Kniegelenke eingesetzt, es handelt sich also um einen Routineeingriff. Trotzdem kann jeder Körper unterschiedlich auf eine Operation reagieren, weshalb Blutergüsse, Infektionen, Allergien oder Thrombosen auftreten können.

Im Allgemeinen überwiegen die Vorteile die Nachteile.

Über die Nutzen und Risiken der Operation werden wir Sie ausführlich beraten.

Das Implantat

Wenn Sie sich für ein künstliches Hüftgelenk entschieden haben, werden wir anhand Ihrer Untersuchungsdaten und Röntgenbildern das Modell, die Größe und die Art der Fixierung des Implantates bestimmen.

Das Impantat wird hohen Belastungen ausgesetzt sein, weshalb es sehr widerstandsfähig sein muss.

Es werden Kunststoffe, Metalle und Keramik verwendet, welche speziell für die Medizin gewebeverträglich entwickelt wurden.

 

Für die Fixierung von Schaft und Pfanne wird entweder Knochenzement (ein schnell härtender Kunststoff) oder ein Material, welches das Anwachsen an den Knochen begünstigt, verwendet.
Es gibt auch eine Mischform, bei der die Pfanne zementfrei und der Schaft mit Zement verankert werden.


Um die optimale Art der Fixierung zu bestimmen, empfiehlt sich eine Knochendichtemessung.

Operation und Reha

Die Operation dauert in der Regel 1 bis 2 Stunden und erfolgt in Teil-oder Vollnarkose.

Welche Narkose für Sie die richtige ist, bespricht der Narkosearzt im Krankenhaus mit Ihnen.

 

Zuerst wird ein Hautschnitt von ca. 10 bis 20 cm Länge vorgenommen und die Muskulatur zur Seite geschoben, wodurch das Hüftgelenk freigelegt wird. Der Obeschenkelhals wird durchtrennt und der erkrankte Hüftkopf entfernt.

Bei einer Totalendoprothese wird die erkrankte Hüftpfanne ausgefräst. Der Oberschenkelknochen wird so präpariert, sodass der Schaft exakt sitzt. Auf den Prothesenschaft wird dann der Prothesenkopf gesetzt und beide Teile werden zu einem Gelenk zusammen gefügt, wobei der Schaft mit dem Kopf in die Hüftpfanne gedrückt wird.

 

Nach der Operation halten Sie sich etwa 1-2 Wochen in der Klinik auf.

Anschließeend erfolgen die Rehabilitationsmaßnahmen, die entweder ambulant oder in einer Reha-Klinik stattfinden. Wo und wann die Reha erfolgt, besprechen Sie im Krankenhaus mit einer Sozialarbeiterin/einem Sozialarbeiter.

Was kommt danach?

Anfangs wird Ihnen die operierte Hüfte vielleicht noch etwas weh tun, das ist während des Heilungsprozesses aber normal. Der Schmerz wird bei einem gewöhnlichem Verlauf immer weiter nachlassen.

 

Schon nach wenigen Monaten können Sie Ihr Leben wieder voll genießen, Ihren Hobbys nachgehen und Sport treiben: Alle gelenkschonenden Arten wie Schwimmen, Radfahren und Spazierengehen sind erlaubt; verzichten sollten Sie auf schweres Heben und Sport wie Fußball oder Squash.

 

Zum Fäden ziehen und für die regelmäßigen Nachuntersuchungen stehen Ihnen unsere Türen immer offen.